****** Wer diese knapp 800 Seiten lange Familiengeschichte über vier Generationen lesen möchte, sollte viel Sitzfleisch und Konzentration mitbringen, denn sie ist weder einfach noch sonderlich kurzweilig geschrieben. Und doch wollte ich nach den ersten ca. 100 Seiten, die sich erstmal wirklich nach „Arbeit“ anfühlen, dieses Monument der deutschen Literaturgeschichte rund um den Niedergang einer angesehenen Lübecker Kaufmannsfamilie nicht mehr weglegen und wusste nicht so recht, wohin mit mir, als ich es zu Ende gelesen hatte. Wenn man sich darauf einlässt, wird man mit einem wundervoll ironischen Schreibstil beschenkt, der viel mehr beinhaltet als nur „lange Schachtelsätze“ und mich so sehr wie noch nie hat verstehen lassen, wie eine reiche, angesehene Familie aufgrund einiger falscher Entscheidungen, tragischer Vorfälle, aber vor allem auch der eigenen Bräsigkeit und Sattheit schleichend, aber stetig dahinsiecht.
Meines Erachtens ein „Sollte jeder mal gelesen haben“-Werk. |