***** Hat mich nicht umgehauen, aber dafür, dass in den 890 Seiten erstaunlich wenig passiert, war es doch recht flüssig und spannend zu lesen. Die Geschichte ist relativ simpel: Nach einem Unfall zieht sich Edgar Freemantle auf die Insel Duma Key zurück, wo er wie im Wahn Kunst betreibt - malt er die Bilder wirklich selbst oder wirkt ein schrecklicher Dämon durch ihn. Tatsache: Die Bilder richten großen Schaden an. Gegruselt habe ich mich kaum. Zwar kreuzen wieder die üblichen Kreaturen auf - besonders beeindruckt hat mit der "Big Boy", ein Riesenfrosch mit riesigen "Zeenen" (aufgefallen ist mir die Namensähnlichkeit zum "Long Boy" aus "Love") - aber die tragen nicht sehr zu einer Horrorstimmung bei. Die beeindruckensten Passagen des Romans sind allerdings die, in denen Edgar seine im wahrsten Sinne des Wortes magischen Bilder malt und dann langsam begreift, dass es vielleicht doch nicht ganz seine eigenen Bilder sind. Toll wie immer die Charaktere: der Zwist zwischen Edgar und seiner Ehefrau Pam, die große Verbundenheit Edgars mit seiner Tochter Ilse und mit Wireman, den er auf Duma Key kennenlernt. Im Wesentlichen ist "Wahn" doch ein recht gelungener Roman von Stephen King, und wird vieles (wie bereits angedeutet)unnötig in die Länge gezogen und es fehlt etwas (besonders am Ende). Insgesamt hat mit "Love" viel besser gefallen als "Wahn" - mehr Atmosphäre, eine nachvollziehbarere, fantasievollere HAndlung - aber King-Fans werden wohl auch um "Wahn" auch nicht herumkommen, zumal er bei anderen Lesern offenbar besser angekommen ist. |