****** Trotz der 2 mal 700 Seiten, die der Roman "The Stand - Das letzte Gefecht" umfasst, hatte ich ihn erstaunlich schnell durch. Und das liegt daran, dass der Roman spannend und sehr plastisch ist. Stephen King schafft es zahlreiche Charaktere zu entwerfen, die dem Leser alle ans Herz wachsen. Man möchte meinen, man verliert bei so vielen Personen irgendwann den Überblick, aber die Handlung bleibt immer schön überschaubar. Die Charaktere werden sehr menschlich dargestellt, mitsamt Problemen und Krisen. Verschiedene Handlungsstränge, die alle spannend sind und die sich dann langsam verbinden, machen den Reiz des großen Romans aus. Die Personen werden schließlich so wichtig, dass man sich gar nicht von ihnen trennen mag. Umso mehr berührt es einen dann, wenn jemand stirbt (und der Tod ist in dem Roman wahrlich keine Seltenheit - auch nach der Supergrippe nicht). Stephen King hat viele gute Einfälle, die den Roman voranbringen. Es gibt kaum ein langweiliges Kapitel, und das ist bei dem Umfang des Romans erstaunlich. Horror ist in dem Roman wenig zu finden. Beklemmung ja, aber gruseln muss man sich kaum mal. Nur gegen Ende hin geht es ein wenig brutaler zur Sache, ansonsten hat man hier einfach ein Monumentalwerk, das sich mit der Frage beschäftigt, was wohl wäre, würden 99,4% der Weltbevölkerung sterben. Das Resultat ist ein großartiger und auf jeden Fall lesenswerter Roman! Allerdings halte ich "Das letzte Gefecht" nicht für Kings besten Roman, schließlich ist das immer noch "Friedhof der Kuscheltiere" ... |