****** Die euphorischen Stimmen hier sind wirklich nicht übertrieben. Berührend wie nie zuvor und danach (ausgenommen vielleicht "Friedhof der Kuscheltiere") beschreibt King hier das harte Leben einer Frau, die viel durchmachen musste. Bemerkenswert ist dabei der einzigartige Schreibstil. King lässt seine Dolores einen Monolog halten, der niemals unterbrochen wird. Dass es daher auch keine Kapitel und nicht einmal Absätze gibt, hat mich wenig gestört. Das Buch ließ sich trotzdem sehr flüssig lesen. Dolores Claiborne erzählt von ihrer Arbeit als Haushälterin bei der reichen Frau Vera Donovan, die mir irgendwie nicht richtig unsymphatisch werden konnte, obwohl King das wohl erreichen wollte. Ich konnte ihr seltsames Verhalten überhaupt nicht verstehen. Richtig mies ging es Dolores ohnehin nur mit ihrem Mann Joe, einem Taugenichts. Er tut etwas, das Dolores nicht dulden kann, sodass sie ihn tötet. Diese Szenen sind wirklich nervenaufreibend. Man kann richtig mitfühlen, wie schwer es sein muss einen Menschen zu töten, auch wenn man ihn noch so hasst. Dieser große Roman handelt von Schuld und Unschuld und von dem berührenden Versuch einer Frau ihre Unschuld zu beweisen. "Dolores" habe ich hinter "Friedhof der Kuscheltiere" und "Love" auf Platz 3 meiner Liebelings-Kings eingeordnet. Nicht empfehlenswert, sondern Pflicht. Nicht nur für King-Fans, sondern für alle, die ein bewegendes Psychogramm einer vom Leben gezeichneten Frau lesen wollen.
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