****** Ich habe das Buch zu Beginn sehr geliebt – weil ich mich in Christoph Kramer so sehr wiedergefunden habe. Sein Bedürfnis, Liebe zu erfahren, sein Staunen über Debbie, das schönste Mädchen der Schule. Wie er fühlt, wie er hofft, wie er sich verliert – das alles war für mich so echt, so vertraut.
Dann kam die Enttäuschung – emotional, glaubwürdig, schmerzhaft. Und genau da entwickelt sich die Geschichte weiter, bekommt fast etwas von einem „Tschick“-Moment: neue Mädchen, neue Erfahrungen, andere Perspektiven. Nina, dann Celina, diese besondere Begegnung im "Le Soleil".
Was mich am meisten berührt hat, ist das Ende: Zwei Tage nach dem Endspiel in Rio 2014 trifft Chris Celina wieder – und dann dieser eine Satz, der alles auf den Punkt bringt: Celina ist heute seine Frau. Kramer holt die mögliche Fiktion zurück in die Gegenwart – und plötzlich spürt man, dass diese Geschichte mehr ist als Erinnerung: sie ist das, was bleibt.
Für mich ist es ein sehr persönliches, oft melancholisches Buch, nicht perfekt, aber warm, ehrlich, echt. Und der Schluss rettet – nein, krönt – die ganze Geschichte. |