****** Dieses ist das erste Buch seit einigen Monaten, das ich nun gelesen habe. Gleichzeitig ist es eines der Traurigsten, die ich je gelesen habe.
Das Schicksal der Familie ist mir insofern nicht ganz fremd, dass ich als alt gewordener Lehrer schon Einiges dieser und ähnlicher Art mitbekommen hatte. Nun war meine Kindheit sicher nicht ganz einfach, aber nach der Lektüre des bei Ullstein edierten biographischen Romans muss ich sagen, umso dankbarer für die solide tauberfränkische Welt zu sein, in der ich heute noch lebe.
Sprachlich ist das Buch erste Liga und trotzdem authentisch - das kann man sehr angenehm lesen. Es gibt keine langweiligen Passagen und keine Füllwörter, alles ist auf den Punkt gebracht formuliert worden. Die Charaktere werden hervorragend geschildert; man fühlt mit.
Leider merkt man allerdings zwischen den Zeilen, dass der Autor sich seiner Familie teils doch für überlegen zu halten scheint. Lesenswert ist das Werk dennoch und packend ebenso. Wie gesagt: Das Buch geht mir immer noch unter die Haut - und das ist selten. Zuletzt editiert: 24.03.2023 09:33:00 |