BERNHARD SCHLINK - SELBS MORD




Autor Bernhard Schlink
Titel Selbs Mord
Genre Krimis & Thriller
Erstausgabe 2001
Ein aufregender Kriminalroman aus der jüngsten deutsch-deutschen Vergangenheit. Und ein nachdenklich stimmender Roman über das Altern. Selb könnte sich allmählich auf den Lebensabend einstellen. Er sieht es selbst: Die wenigen Aufträge, die der 70-jährige noch an Land zieht, lohnen das Büro kaum. Dann bekommt er einen Auftrag, der weder seinen Auftraggeber noch ihn im Grunde interessiert. Aber ausgerechnet in diesen Fall verstrickt sich Selb immer tiefer. Merkwürdige Dinge ereignen sich in einer alteingesessenen Schwetzinger Privatbank, deren Besitzer seit neuestem auch Eigentümer einer Bank in Cottbus ist. Die Spur des Geldes führt Selb von West nach Ost,von einer Nachwendeniederlage in die andere. Und am Ende stellt sich Selb die Frage, ob er sich auf seine alten Tage mit dieser Sache nicht übernommen hat.

AUSGABEN

Verlag Diogenes
Erscheinung 04.2003
ISBN 3257233604
 

BÜCHER VON BERNHARD SCHLINK


REVIEWS

Durchschnittliche Bewertung: 3 (Reviews: 2)

**
Zum Glück der letzte Fall, oder??!
Wenn das der letzte Fall für Selbs ist, bin ich wirklich froh. Schlinks Sprache ist zwar wiederum ein Genuss für sich, aber der Plot der Geschichte wirkt für mich aufgesetzt und letztlich uninteressant. Das Interesse an den Hauptpersonen hat schon nach 50-60 Seiten spürbar abgenommen, so dass ich froh war, das Buch überhaupt weiterlesen zu können. Da fehlte einfach jede Spannung. Ist der Inhalt eines Buches nicht von Interesse, dann müssten eben die Figuren was hergeben, was hier leider (!) nicht der Fall ist.
Haarscharf an der 1 vorbei.
****
Ich sehe das zwar nicht gar so drastisch wie mein Vorredner, doch muss ich auch anmerken, dass dieser Band von 2001 der "Schwächste" der Selb-Trilogie aus. Was heißt "schwach" - das Buch ist immer noch gut und ansprechend, aber man merkt schon, dass "irgendetwas" nicht mehr "so" ist wie in den anderen beiden Bänden der Reihe.

Der glücklicherweise auch hier weit mehr als klassischer "Erzählkrimi" denn als herber Thriller anzusehende Roman beginnt an sich vielversprechend, doch werden bereits absehbare und vom geneigten Leser eigentlich erwartete Spannungsbögen leider nicht genutzt - speziell von der Figur des Karl-Heinz Ulbrich hätte man sich doch mehr erhoffen können; gerade dieser Charakter und das interessante (leider nur angerissene) "Verhältnis" zum hier etwas abgeschafft wirkenden Protagonisten Gerhard Selb hätte sehr viel Potenzial aufgewiesen. Gleiches gilt für den skurrilen Lehrer a.D. Adolf Schuler - da ist schon ganz viel Zündstoff vorhanden gewesen, der leider im Ansatz bereits verpulvert wurde. Einzig Vera Soboda - die sehr sympathisch beschrieben wird - erinnert wieder positiv an die Detailfinesse der vorigen Selb-Romane.

Aber auch das Thema an sich hätte - Stichwort Transferrubel - mitsamt der geschichtlichen Bewandtnis der Sorben rund um Cottbus etwas mehr Tiefgang verdient gehabt; die Geschichte an sich ist eine interessante Sache der Nachwendezeit. Ich erwarte keinen umfassenden Almanach zur sorbischen Geschichte und Gegenwart - den finde ich woanders - sondern hätte mir einfach ein paar Sätze mehr zum Thema vorstellen können.

Generell überzeugen mich viele Personen des Buches nur bedingt, weil sie anders als in den Vorgängerbüchern eher angerissen werden und daher dem Leser kein Gesicht erscheint; immerhin mischen Philipp, Kommissar Nägelsbach mit Frau sowie auch Brigitte nebst Manu und Kater Turbo wieder mit. Sogar Gerhard Selbs alter Opel Kadett spielt eine Rolle - wer die anderen Bücher kennt, der ist im Bilde.

Nun muss ich zwar eine Lanze brechen, da die Handlung im Grunde nie banal wird und auch nicht an Spannung verliert, wozu Schlinks Schreibstil - der aber in den Vorgängerbüchern "Selbs Justiz" und "Selbs Betrug" wiederum auch besser und "runder" gewesen ist - sicher seinen Beitrag leistet. Man wird als Leser durchaus gut unterhalten, aber die liebevoll schrulligen Formulierungen der vorhergehenden Selb-Romane fehlen leider.

Dem in drei jeweils etwa gleich lange Abschnitte unterteilten Roman geht nie so ganz die Puste aus, aber man merkt schon, dass entweder Gerhard Selbs Rolle ausgelutscht war oder das Ambiente nicht passend für ihn gewesen ist. Ich habe einen recht spannenden Abend mit dem Buch verbracht und empfehle es als beiläufige Lektüre weiter, nicht aber als zündendes Werk von bleibendem Wert.

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