** Nichts da. Bastian Sick geht (wie so viele dieser "Sprachpflege"-Heinis) vom völlig falschen Standpunkt aus, nämlich dass es mit der deutschen Sprache irgendwie bergab gehe. Schwachsinn. Gern würde ich behaupten, Sick habe wohl noch nichts von "Sprachwandel" gehört, aber bizarrerweise erwähnt er genau den im Vorwort - ohne sich dann im Rest des Buches/der Kolumnensammlung daran zu orientieren.
Naiv glaubt der Autor, aus irgendeinem Grunde den gegenwärtigen Zustand der Sprache um jeden Preis beibehalten zu müssen. Beispielsweise hieße es doch "gewinkt" und nicht "gewunken". Warum? Die Antwort bleibt er uns, wie in praktisch jeder seiner Kolumnen, schuldig. IST halt einfach so. Ich halte dagegen: "gewinkt" ist eben gerade im Begriff, zu "gewunken" zu werden. Was dagegen einzuwenden ist? Nichts. Oder stört es Sick etwa auch, dass man heutzutage "er schraubte" sagt statt "er schrob"? Wohl kaum, aber das ist genau so ein (mittlerweile vollzogener) Wechsel wie der von "gewinkt" zu "gewunken", der gerade vonstatten geht.
So könnte man gegen beinahe jede Kolumne des sogenannten "Retters der deutschen Sprache" argumentieren. Leider ist populäre Sprachkritik wie die von Sick halt deutlich attraktiver für die breite Masse als ein wissenschaftlicher Ansatz.
Wofür ich allerdings noch den zweiten Stern rausrücke, ist Sicks durchaus humorvolle Art zu schreiben.
PS: Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen hab, habe ich darüber auch noch ganz anders gedacht. Aber wenn man Linguistik studiert, ändert sich die Sichtweise halt ein wenig :P |